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- Geschrieben von: Jörg Heierli
- Kategorie: Spanien
Dienstag 23. Oktober 2018
Von Madrid nach Sevilla
Es war nicht einfach aus Madrid herauszukommen. Um die Autobahn zu vermeiden musste ich 10km Schotterstrasse fahren.
Doch schließlich schaffte ich an diesem Tag immerhin 60km.
Am nächsten Tag war mein Ziel eigentlich Talavera de la Reina.
Doch der Gegenwind den ganzen Tag und Wolken kündigten einen Sturm an. Als ich mittags dann in einem Cafe das Wetter checkte, kam der Schock. Ein Hurrikan kam genau auf mich zu
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- Geschrieben von: Jörg Heierli
- Kategorie: Spanien
11.oktober 2018
Ich habe nun also Barcelona hinter mir gelassen. Ohne Navi wäre das wohl kaum möglich gewesen. Ich brauchte drei Tage bis ich endlich eine Buchhandlung mit guten Karten gefunden hatte.
2700km habe ich bereits auf dem Tacho, wobei der erst Teil nach Tarragona und dann dem Meer nach südwärts führte, und ich langsam wieder in die Berge kam.
Doch auch die Berge enden und ich finde mich wieder in einer Landschaft, die aus nichts anderem als trockenen Feldern, Olivenbäumen und Mandelbäumen besteht. Es ist flach, jedoch immer mit leichtem Anstieg, so dass man das Gefühl hat seine Leistung nicht bringen zu können.
Es fordert mich psychisch heraus und somit auch körperlich. In einer Gegend die endlos und total vertrocknet scheint, wo es keine Deckung gibt, weder vor der Sonne, noch für das Zelt und sich das Auge nirgendwo am grün erfreuen kann, kämpfe ich mich durch die Landschaft.
Die Musik vom Handy hilft ein wenig, hauptsächlich Rock und Rockn'roll und Rock, aber auch nicht auf Dauer. So langsam schaffe ich es aber meinen Lebensrhytmus dem Fahrrad anzupassen. Am morgen fülle ich wenn immer alle Lebensmittel und das Wasser auf, wenn ich müde und hungrig bin mache ich eine lange Pause. Ich brauchte lange um zu begreifen das Pausen keine verlorene Zeit sind, sondern ich habe gelernt mir auch mal einen Kaffee zu gönnen, auch wenn ich noch 60 km mehr fahren muss.
Plötzlich finde ich mich auf 1300 Höhenmetern wieder, auf der N 211 und über Nacht fällt die Temperatur von 30 auf 7 Grad. Im Schlafsack lässt sich das aushalten, aber Morgens mit klammen Fingern Pässe runterfahren ist nicht schön. Aufwärts kann man sich wenigstens wärmen.
Aber umso weiter westlich umso wärmer wirds wieder bis 20 grad und als ich das gebirge hinter mir lasse finde ich mich in einer riesigen prairie wieder, längst abgeerntete Felder, vertrocknete Sonnenblumenfelder, manchmal ei Hirte mit seinen Schafen.
Ich erinnere mich an eine Nacht, ich hatte meine Zelt in der nähe eines Baches aufgeschlagen und darin gebadet (10grad aussentemp) und dabei die Wildschweinspuren zu spät gesehen.
Ich hatte sogar die Küche in einen Baum gehängt, zur Sicherheit. Feuermachen ist nicht in einem trockenen Wald.
Vor lauter Angst konnte ich nicht schlafen , ich war bei jedem Geräusch hellwach. Und es kamen Wildschweine. Ich klammerte mich an meinen Pfefferspray. Aber sie kamen den Geräuschen nach, nicht näher als 20 Meter ans Zelt. Was war ich froh die Sonne am Morgen zu sehen.
Ich habs schließlich bis Madrid gescjafft und zufällig ist morgen Nationalfeiertag. Mal sehen was passiert.
Mein Fazit für Spanien bisher:
Ein hartes Land für Radfahrer und für Menschen, trocken und weit. Die Siesta nervt, ist sie doch genau gegen meinen Fahrtrhytmus.
Aber die Spanier sind gute Leute, mal hält einer einfach an und erklärt mir den Weg, mal drückt mir eine Frau einfach Tomaten in die Hand und macht damit meinen Tag wieder fröhlich,usw. Oder der Barbesitzer, der mir nicht nur das Bier spendiert, sondern mir extra noch die route nach Madrid und eine Möglichkeit zum Wildcampen raussucht.
Und Spanier fahren sehr gut und respektvoll Auto! Ausser in Madrid. Jeder LKW Fahrer würde lieber einen Totalschaden riskieren als den Radfahrer mit zu wenig Abstand zu überholen.
An Sehenswürdigkeiten haut mich Madrid nicht so um und leider war die Paella die ich hatte auch nicht so doll. Touristenfutter halt. Dafür habe ich das Defilee der spanischen Armee verpasst.
Immerhin konnte ich einige Ersatzteile und Karten besorgen.
Ich lerne im Hostel tolle Leute kennen. Einige fahren sogar als nächstes nach Marokko, so dass ich dort ein wenig Tipps zum Land bekommen kann.
Und abends gönne ich mir wenigstens ein paar Bier.
Aber um die Stadt wirklich kennen zu lernen brauche ich mehr Zeit. Aber ich bin dann wiederum froh, wieder auf der Straße zu sein.
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- Geschrieben von: Jörg Heierli
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30.Sept.2018
Meine Woche war so zwischen hart und schoen. Jedenfalls bin ich gerade in Barcelona nach 1800 Kilometern.
Montag: Nur Gegenwind.
Dienstag kein Wind, fahrt durch unendliche Weinbaugebiete mit relativ eintoeniger Landschaft.
Mittwoch: Wieder nur Gegenwind den ganzen Tag, dazu noch Magenprobleme. Habs aber noch bis kurz vor Ceret geschafft. Spaet Abends dann bei einer Familie auf dem Grundstueck uebernachtet. Die Kinder haben mir sogar noch was zu essen gebracht. Besonders hatten sie natuerlich Freude an Otto..
Donnerstag: Immer noch Magenschmerzen, habe nicht viel gegessen. Habe mich gezwungen zu fahren und musste dann entkraeftet in Amelie les Bains Pause machen und zumindest Cola und etwas Obst essen. Dabei traf ich eine junge, huebsche Radfahrerin, mit ihrem Mountainbike. Sie kommt aus Deutschland und wir haben uns super verstanden. Wohl auch deswegen, weil wir beide eine Auszeit auf dem Fahrrad genommen hatten und froh waren, sich mal mit seinesgleichen austauschen zu koennen. Obwohl ich dachte mit meinen Magenproblemen viel zu langsam fuer sie und ihr leichter beladenes Mountainbike zu sein, fuhren wir doch zusammen. Ich habs nicht bereut, das Gespraech auf der Fahrt zum Passanfang hat gut abgelenkt. Wir verbrachten die Nacht auf einem Campingplatz, wo wir Abends noch lange zusammen sassen.
Freitag; Morgens nach dem Fruehgstueck sind wir dann den Pass hochgefahren, auf 1500 Meter, wo auch gleichzeitig die Grenze zu Spanien ist. Man sieht zwar kein Schild oder so aber schon waren wir in Spanien. Ich froh um meine Begleitung, das machte den Aufstieg in dieser eher langweiligen Landschaft doch viel interessanter. Der Pass selbst ist nichts bseonderes, die Berge erinnern eher an die Huegel der Voralpen, als and irgendwelche maechtigen Berge.
Nach der Abfahrt in Camprodon endete dann unsere gemeinsame Fahrt. Britta wollte weiter in die Pyrenaen hinein und ich nach Barcelona und noch ein wenig naeher an Barca ran. Schade, ich waere gerne noch laenger mit ihr gefahren...
Abends um 1700, endete ploetzlich die Strasse und nur eine Einbahnstrasse fuehrte weiter. Leider von der falschen Seite. Offenbar gab es keine Alternative zur Autobahn, aber die war fuer mich gesperrt. Aber da war ein Radweg ausgeschildert...
Jetzt stellt euch einen schoenen Wanderweg vor, der durch Waelder , ueber Kiesstrassen, Felsen, mal ueber einen Bach, dann steil hoch und wieder runter geht, und die naechste Stadt 10km weg ist.
Und jetzt stellt euch einen Psychopathen vor, der das Ding als Fahrradweg ausgeschrieben hat. Richtig. Ich wuerde ihm die Fresse polieren.
Ich war in meinem Leben nie so verzweifelt, wie auf dem Weg. Ich wusste nicht, wie weit es noch war, und an jeder Kreuzung war noch immer kein Asphalt. Ich brauchte all meine Kraft um mein Rad die Wege hoch zu schieben, trieb mich wieder an, Meter um Meter, fluchte, heulte. bis ich am Schluss aufgab, weil es zu dunkel wurde. laut Navi war die Stadt zwar nur 2,5km entfern und abwaerts, aber es war schon zu dunkel, so dass ich auf diesem Weg campieren musste. Ich ass noch meinen Rest Brot und Datteln, die ich noch hatte und ging einfach nur schlafen.
Samstag: Ich stehe frueh auf und fahre weiter. Ich schaffe es dann endlich auf den Asphalt und bin so froh, wie lange nicht mehr. Die fahrt nach Barcelona geht dann relativ problemlos, nur dass ich mir zu Mittag zwei Doener und eine Portion pommes reingedrueckt hatte und gleich weiter gefahren bin, was zu leichtem dauerunwohlsein gefuehrt hatte...
War heilfroh als ich im Hostel angekommen bin aber die Leute im sant Jordi Hostel Sagrada Familia waren so nett, dass der ganze aerger der letzten Tage verflogen ist
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